Was ist christentum im irak?

Das Christentum im Irak hat eine lange Geschichte und ist eine der ältesten christlichen Gemeinden weltweit. Die meisten irakischen Christen gehören verschiedenen orientalisch-orthodoxen und katholischen Kirchen an, darunter die Chaldäische Kirche, die Syrisch-Orthodoxe Kirche und die Assyrische Kirche des Ostens.

Die Ursprünge des Christentums im Irak gehen zurück auf das Apostel Thomas, der im 1. Jahrhundert n. Chr. das Evangelium im Zweistromland predigte. Im 3. Jahrhundert entwickelte sich eine blühende kirchliche Gemeinschaft im Irak, die sogar einige bedeutende Theologen hervorbrachte.

Die christliche Gemeinschaft im Irak hat jedoch im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Herausforderungen erlebt. Insbesondere unter der Herrschaft des islamischen Kalifats im Mittelalter wurden Christen unterdrückt und diskriminiert. Dennoch konnte sich das Christentum im Irak erhalten und überlebte in verschiedenen Formen bis heute.

In den letzten Jahrzehnten hat die Lage der christlichen Minderheit jedoch erheblich gelitten. Nach dem Sturz von Saddam Hussein im Jahr 2003 und dem Einmarsch der US-Truppen verschlechterten sich die Bedingungen für Christen im Irak dramatisch. Sie wurden vermehrt von gewaltsamen Angriffen und Verfolgung durch extremistische Gruppen wie dem Islamischen Staat (IS) betroffen.

Viele Christen wurden aus dem Irak vertrieben oder gezwungen, in ihre Dörfer zurückzukehren, nachdem der IS große Teile des Iraks erobert hatte. Diese Vertreibungen haben zu einem starken Rückgang der christlichen Bevölkerung im Land geführt.

Trotz der schwierigen Situation gibt es jedoch immer noch Christen im Irak, die ihre religiöse Identität bewahren und ihren Glauben praktizieren. Zahlreiche Hilfsorganisationen setzen sich für den Schutz und die Unterstützung der irakischen Christen ein, um ihnen zu helfen, ihre Gemeinschaften wieder aufzubauen und ein normales Leben zu führen.